Die Sanierung der Fenster ist derzeit in vollem Gang und es ist erstaunlich wie viele Einzelkomponenten bei einem Fenster zu berücksichtigen sind und daher die Zusammenarbeit und Abstimmung von sechs Gewerken beinhaltet.
Nach längerer Recherche und dem Gutachten eines Glas-Spezialisten hat sich gezeigt, dass sehr viele der Fensterscheiben nicht, wie angenommen, nach dem Krieg erneuert wurden, sondern noch aus dem Jahr 1930 stammen. Hier ließ der originale Minium-Fensterkitt eindeutige Rückschlüsse zu. Damit war natürlich klar, dass alle originalen Fensterscheiben nach Möglichkeit erhalten bleiben sollen – eine schwierige Herausforderung für unseren Glaser.
Nach dem Ausglasen der meisten Scheiben machte sich die beauftragte Malerfirma an die Arbeit. In Summe sind 248! Fensterflügel von allen über die Jahrzehnte angebrachten Farbschichten und in vielen Fällen von Rost zu befreien. Erst danach kann die Beschichtung dem Original entsprechend wieder aufgebaut werden. Diese Arbeiten finden in enger Zusammenarbeit mit unserem Schlosser und den Metallrestauratoren statt. Diese sanieren die mechanischen Teile der Fenster, damit die Öffnungs- und Schließmechanismen wieder einwandfrei funktionieren.
An einigen Stellen sind die Rahmen leider so stark vom Rost zerfressen, dass dort rekonstruiert werden muss. Dies ist vor allem bei Fenstern der Fall, bei denen das alte System durch „Renovierungen“ verändert wurde. So hatten zum Beispiel alle Fensterrahmen Löcher durch die das Kondenswasser ablaufen konnte, das sich im Winter zwischen den Kastenfenstern bildet. Wenn diese Löcher allerdings verschlossen wurden, blieb das Wasser stehen und die Metallfenster begannen massiv zu rosten.
In die Sanierung im Bereich der Fenster wurden auch neue Technologien inkludiert. Die inneren Fensterbänke aus Kunststein wurden mittels Laser gereinigt. Diese Methode verhindert, dass historisches Material verloren geht, da der Schmutz nicht mechanisch abgetragen, sondern lediglich an der Oberfläche verbrannt wird – sehr spannend.
Vor Kurzem haben wir auch eine Lösung für die äußeren Fensterbretter gefunden. Nach intensiver Recherche hat sich bestätigt, dass diese Verblechung ursprünglich aus Kupfer war. Unser Spengler hat nun ein passendes Muster gefertigt, das als Vorlage dient, denn für jedes Fenster wird maßgeschneidert ein Fensterbrett gebogen und eingesetzt.
An der Fenstersanierung beteiligt sind
Glaser – Saurer Glas www.saurer-glas.at
Glasgutachter – Christoph Sander – www.glasmalerei.de
Laserreinigung, unser Tischler – Wiesauer & Co Restauratoren www.wiesauer-co.at
Maler – Valenta & Valenta GmbH www.valenta.at
Metallrestauratoren – Mag. Christoph & Wolfgang Melichar christoph_melichar@gmx.at
Schlosser – Schmiedetechnik Steiner www.schmiede-steiner.at
Spengler – Hartmut Köck Ges.m.b.H. www.hartmutkoeck.at