Schwedenreise

Villa Wethje 1937, Falsterbo - Foto: Christian Prasser

Neben der Baustelle bleibt auch Zeit für andere schöne Dinge und wir konnten gemeinsam mit unserem Architekten Christian Prasser im September 2024 eine Reise nach Schweden machen. Rudolf Klingohr, der die Sanierung der Villa Beer filmisch dokumentiert, dreht zeitgleich eine Dokumentation über Josef Frank. Natürlich darf da ein Besuch der Lebens- und Wirkungsstätten Franks in Schweden nicht fehlen und wir durften mitfahren. Organisiert und begleitet wurde diese Reise von der Architektin Claudia Cavallar, die als Josef Frank Spezialistin auch Teil unseres Expert:innen Teams ist.

In Stockholm stand zu allererst Svenskt Tenn, das Unternehmen für das Josef Frank arbeitete, am Programm. Seit den 1930er Jahren werden dort Franks Möbel- und Stoffentwürfe produziert und bis heute sehr erfolgreich vertrieben.
Neben einem ausführlichen Besuch der Geschäftsräumlichkeiten, in denen Svenkt Tenn schon seit 1925 beheimatet ist, konnten wir auch eine Rattan-Flechterei, einen Traditionsbetrieb mitten in der Altstadt von Stockholm, in der die Rattanmöbel und Geflechte für die Stühle von Josef Frank hergestellt werden, erleben. Sogar ein Besuch in der Wohnung, die Josef Frank mit seiner Frau Anna über Jahrzehnte bewohnte und wo er auch arbeitete, wurde für uns spontan organisiert.

Ein ganz besonderes Erlebnis war auch der zweite Teil dieser Reise, die uns nach Falsterbo, einem kleinen Sommerfrischeort an der Südspitze Schwedens führte. Hier baute Josef Frank zwischen 1924 und 1937 fünf Ferienhäuser ganz unterschiedlicher Art und Größe für Freunde und Verwandte. 1926-1927 entstand das Haus Carlsten, ein sehr kleines Haus in Holzbauweise, das vor einigen Jahren unter der Leitung des Architekten Mikael Bergquist saniert wurde. Das Haus befindet sich im Besitz der Beijer Foundation, die auch Eigentümerin von Svenkt Tenn ist, und ist das einzige Haus von Frank, das auf Anfrage ab und an besichtigt werden kann. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass Mikael Bergquist selbst uns durch dieses Haus geführt hat. Beeindruckend ist hier zu sehen, wie Frank auf kleinstem Raum viele unterschiedliche Plätze und Aufenthaltszonen geschaffen hat, fast wie die Villa Beer in Miniaturausgabe.
Mikael Bergquist ermöglichte es uns auch das letzte von Frank gebaute Haus, die Villa Wethje (1937), zu besichtigen. Er hat dieses in Privatbesitz befindliche Haus in den letzten Jahren detailgetreu saniert und weitgehend in seinen Originalzustand zurückgeführt. Auch dort erinnern viele Ideen an die Villa Beer, auch wenn dieses Haus mehr wie ein Bungalow erdacht und mit seinen 1 1/2 Geschossen deutlich kleiner ist. Der Austausch mit Herrn Bergquist war sehr bereichernd und spannend, denn viele der Herausforderungen bei der Sanierung sind mit unserem Projekt vergleichbar.

Ein großer Dank an dieser Stelle an Rudolf Klingohr, der uns mit dieser Reise all diese Einblicke ermöglicht hat. Wir freuen uns bereits jetzt auf seine Josef Frank Dokumentation, die voraussichtlich im Frühling/Sommer 2025 im ORF zu sehen sein wird.

Schreibe einen Kommentar