Speiselift

Foto: CP-architektur

Die Küche der Villa Beer war im Erdgeschoß untergebracht und das Speisezimmer gleich nebenan, aber der Teesalon, das Frühstückszimmer und die Sonnenbad-Terrasse lagen in den Geschoßen darüber. Um alle diese Bereiche gut versorgen zu können, gab es einen Speiselift, der vom Keller bis ins Dachgeschoß reichte. Dieser Aufzug war per Hand mit einem Seilzug betrieben und hatte einen offenen Transportkasten. Die Liftzugänge waren in jedem Geschoß in Einbauschränken untergebracht, die zum großen Teil noch erhalten sind.

Wie lange der Speiselift benutzt wurde, ist uns nicht bekannt. Allerdings wissen wir, dass er 1961 endgültig stillgelegt wurde. Dies konnte durch eine Zeitung belegt werden, die in die damals vor dem Aufzug errichtete Wand eingelegt wurde (auch eine Spielzeugpistole haben wir dort gefunden!). Zu unserer großen Freude war hinter dieser Wand die Aufzugskabine geparkt, die wir verloren glaubten. Da der Speiselift ja praktischerweise alle Geschoße verbindet, wurden später diverse Leitungen in dessen Schacht verlegt. Nach dem Entfernen dieser Leitungen kamen alle wesentlichen Elemente für den Betrieb des Speiseliftes wieder zum Vorschein. So konnten wir verstehen, wie er einst funktionierte.

Unser Projektleiter von CP-architektur, Benedikt Dekan, hat noch ein schönes Detail an der Führungsschiene des Aufzuges entdeckt: auf der Holzkonstruktion ist dort mit Bleistift vermerkt, dass der Aufzug in die „Villa Beer“ gehört. In der Aufzugskabine selbst waren zwei Schilder angebracht. Zum einen die maximale Tragkraft von 15 kg, zum anderen der Name der Aufzugsfirma, die es tatsächlich noch immer gibt: Hanns Füglister Aufzüge im 5. Bezirk (www.fueglister.at). Der jetzige Eigentümer hat sich sehr gefreut, hier eine Arbeit seines Großvaters zu sehen und er ist es auch, der den Speiseaufzug für uns wieder instand setzen wird.

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