Im Zuge unserer Recherchen sind wir auch auf Filmmaterial aus der Villa Beer gestoßen, das uns bis dato unbekannt war. In dem entdeckten kurzen Filmausschnitt ist das Haus von außen zu sehen, sowie Richard Tauber und Diana Napier im Haus. Was hierbei auffällt, das Klavier steht im Wohnzimmer. Richard Tauber hat es offenbar aus dem Zwischengeschoß in den Salon gebracht! Diese Aufnahmen befanden sich im privaten Besitz Taubers, der auch ein leidenschaftlicher Filmer und Fotograf war.
Kurz nach der Fertigstellung vermietete die Familie Beer aus finanziellen Gründen Haus und Garten. Obwohl Richard Tauber es üblicherweise vorzog in Hotels zu wohnen, mietete er gemeinsam mit seiner Frau Diana Napier die Villa Beer. Vom 17. November 1935 bis 31. März 1937 waren die beiden hier gemeldet. Gewiss wohnten sie nicht im ganzen Zeitraum in der Villa Beer, da Richard Tauber auf Konzertreisen im Ausland war und auch in Wiener Hotels abstieg.
Ende der 1970iger bzw. Anfang der 1980iger Jahre wurde im Rahmen einer Auktion in London ein Teil des Richard Tauber Nachlasses versteigert und kam in den Besitz des Nordico Stadtmuseum Linz. Lange ruhten die Bestände im Archiv. Im Jahr 2021 entstand daraus die Dokumentation „Richard Taubers private Filme. Wie eine Konzertreise zur Flucht wurde“. Sie wurde aus den Sammlungsbeständen zusammengestellt, vom Nordico Stadtmuseum produziert und ist nun Teil der Dauerausstellung.
Da es nur wenige Bilder vom Originalzustand des Hauses gibt und auch nicht von allen Bereichen, sind diese Aufnahmen sehr wichtig für uns. Sie geben uns wertvolle Anhaltspunkte.
Im Jänner werden wir beim Nordico Stadtmuseum Linz zu Gast sein und dürfen freundlicherweise die vorhandenen Film- und Fotobestände sichten. Wir hoffen darauf Bildmaterial zu finden, das uns weitere Erkenntnisse zum Originalzustand des Hauses bringt.
Alle Bilder © Nordico Stadtmuseum Linz aus der Dokumentation:
„Richard Taubers private Filme. Wie eine Konzertreise zur Flucht wurde“ (Min 8:25-8:49, Präsentation in der Sammlungspräsentation 100% Linz), eine Produktion des Nordico Stadtmuseum, zusammengestellt aus den Sammlungsbeständen. Regie: Thomas Hackl, Filmschnitt: Martina Hechenberger, Dauer: 40‘
