Es ist kaum zu glauben, wie viele Elemente in der Villa Beer aus Metall gefertigt sind. Entsprechend umfangreich und vielfältig war der Auftrag an Siegfried Steiner für deren Instandsetzung.
Ganz offensichtlich sind hier natürlich die 43 Metallfenster mit insgesamt 250 Flügeln. Die Herausforderung bei diesen Fenstern war jedoch nicht die Sanierung der Rahmen, sondern die Aufarbeitung aller beweglichen Teile. Rund 750 Messingscharniere, sämtliche Schließmechanismen und Fenstergriffe mussten eingerichtet und zum Teil erneuert werden. Bei den Oberlichten, die mittels Kurbel- und Stangenmechanik gekippt werden und wo nur mehr vereinzelt Überreste erhalten waren, rekonstruierte Herr Steiner die gesamte Mechanik bis hin zu den Kurbelübersetzungen. Über die aufwändige Sanierung der Scherengitter, haben wir bereits berichtet: Scherengitter Teil 1 und Teil 2.
Eine weitere Aufgabe waren die Türscharniere der zwölf Außentüren, die bis auf zwei in den 1970er Jahren ersetzt worden waren. Hier wurden nach der Vorlage der originalen, handgeschmiedeten Scharniere die fehlenden Stücke auf die gleiche Art in der Esse nachgeschmiedet. Im Gegensatz zu modernen Scharnieren lassen sich diese Stücke nicht nachjustieren. Sie müssen also so präzise gearbeitet und eingesetzt sein, dass die Türen am Ende perfekt schließen. Im Außenbereich war das Können und die Detailgenauigkeit von Herrn Steiner auch bei der an Hand von alten Fotografien originalgetreuen Fertigung des dreiflügeligen Garagentors aus Metall, bei der Sanierung des Gartenzauns zur Straße, bei den Geländern der Balkone und bei den riesigen gartenseitigen Sonnenmarkisen gefragt.
Darüber hinaus kamen fast wöchentlich „Kleinigkeiten“ hinzu: neue Metalltürrahmen, die Aufhängung der Heizkörper, die Oberflächenbehandlung der Kupferbleche, die Sanierung diverser Lüftungsgitter, Vorhangbefestigungen, die Stabilisierung von Geländern und vieles mehr.
Was die Arbeit von Herrn Steiner so besonders macht, ist die Kombination von handwerklicher Meisterschaft mit historischem Wissen. Das Verständnis für traditionelle Schmiedetechniken, verbunden mit einem feinen Gespür für Details und Proportionen, ermöglicht es ihm, selbst komplexe Bauteile originalgetreu zu rekonstruieren. Jedes Werkstück ist das Ergebnis geduldiger Handarbeit und sorgfältiger Überlegung. Vor einigen Wochen gab es im Radio (Ö1 Moment) auch ein Portrait über den „Fliegenden Schmiedemeister“ zu hören – und schon mehrfach TV-Berichte, die hier nachgehört und angesehen werden können: Schmiede-Steiner.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die großartige Arbeit und wunderbare Zusammenarbeit!
For the English version, please scroll down.

















The Blacksmith in the House
It is hard to believe how many elements in Villa Beer are made of metal. The task assigned to Siegfried Steiner for their restoration was correspondingly extensive and varied.
The 43 metal windows with a total of 250 sashes are, of course, particularly striking. However, the challenge with these windows was not the renovation of the frames, but the refurbishment of all the moving parts. Around 750 brass hinges, all locking mechanisms, and window handles had to be adjusted and, in some cases, replaced. For the skylights, which are tilted using a crank and rod mechanism and where only a few remnants remained, Mr. Steiner reconstructed the entire mechanism, right down to the crank ratios. We have already reported on the extensive renovation of the scissor grilles: Scissor grilles part 1 and part 2.
Another task involved the door hinges on the twelve exterior doors, all but two of which had been replaced in the 1970s. Here, based on the original hand-forged hinges, the missing pieces were reforged in the same way in the forge. Unlike modern hinges, these pieces cannot be readjusted. They therefore have to be crafted and fitted with such precision that the doors close perfectly in the end. Outside, Mr. Steiner’s skill and attention to detail were also in demand for the faithful reproduction of the three-winged metal garage door based on old photographs, the renovation of the garden fence facing the street, the balcony railings, and the huge garden-side awnings.
In addition, there were “little things” to be done almost every week: new metal door frames, hanging radiators, surface treatment of copper sheets, renovation of various ventilation grilles, curtain fixings, stabilisation of railings and much more.
What makes Mr. Steiner’s work so special is the combination of craftsmanship and historical knowledge. His understanding of traditional forging techniques, combined with a keen eye for detail and proportion, enables him to reconstruct even complex components true to the original. Each piece is the result of patient handiwork and careful consideration. A few weeks ago, there was also a radio program (Ö1 Moment) featuring a portrait of the “flying master blacksmith” – and there have already been several TV reports, which can be listened to and viewed here: Schmiede-Steiner.
We would like to take this opportunity to express our sincere thanks for the great work and wonderful cooperation!