Ein weiterer bedeutender Sanierungsschritt ist geschafft: Die monumentalen Fensterscheiben im Erdgeschoß der Villa Beer sind wieder eingesetzt!
Diese fünf großen Scheiben wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs durch Druckwellen umliegender Bombeneinschläge zerstört. Nach dem Krieg ersetzte man sie zunächst durch kleinere, geteilte Scheiben. In den 1970er Jahren wurden schließlich großformatige Isoliergläser eingebaut – die über die Jahre „erblindeten“ und den Blick nach draußen trübten.
Im Gegensatz zu den übrigen Fenstern waren diese Scheiben 1929/30 nicht aus gezogenem und daher leicht welligem Glas gefertigt, sondern aus dick gegossenen Glasplatten, die in einem aufwändigen Verfahren geschliffen und poliert wurden, bis sie vollkommen klar waren – dem sogenannten Spiegelglas. In der Erde im Garten und unter dem Speisezimmerboden wurden einige Scherben entdeckt, wodurch wir nachvollziehen konnten, welche Art von Glas hier verwendet wurde. Ursprünglich für die Herstellung von Spiegeln entwickelt, fand dieses hochwertige Glas in den 1920er und 30er Jahren auch in der modernen Architektur – und in besonderen Gebäuden wie der Villa Beer – Verwendung.
Bei den nun eingesetzten Scheiben entschieden wir uns ganz bewusst für eine moderne Lösung. Zum einen waren die ursprünglichen Scheiben nur einfach verglast und zum anderen wird das historische Spiegelglas heute mangels geeigneter Schleifanlagen in dieser Größe nicht mehr produziert. Unsere Wahl fiel auf modernes Isolierglas in einer Sonderausführung mit doppelter Verglasung in Weißglas und maßgefertigt für die filigranen Stahlrahmen.
Der Einbau war unglaublich spannend und verlief dank sorgfältiger Vorbereitung reibungslos – unser großer Dank gilt der Glaserei Saurer (www.saurer-glas.at) für die kreative und konstruktive Zusammenarbeit bei den sehr besonderen Herausforderungen dieses Projektes.
…und immer wieder fragen wir uns beim Blick auf diese eindrucksvollen Glasflächen: Wie wurden diese riesigen Scheiben eigentlich 1930 eingebaut?
Mehr Bilder dazua auch in der Galerie – Die Sanierung.













