Die großen Robinien vor dem Haus sind zurück!
Lange vor der Villa Beer standen auf dem Grundstück zahlreiche alte Bäume, die Josef Frank und Oskar Wlach bei der Planung des Hauses bedachten. Die Natur wurde als gestalterisches Element verstanden und das Haus in Beziehung zur bestehenden Umgebung gestellt.
Maria Welzig schreibt in ihrem Buch „Josef Frank, das architektonische Werk“:
„Auch die Wirkung der zwei alten Bäume, die im Vorgarten unmittelbar vor der Fassade stehengelassen wurden und deren Äste sich im Winter mit ihren Schatten auf der Wand abzeichnen, scheinen in die Fassadenwirkung miteinbezogen.“
Diese beiden Robinien vor dem Haus waren aber aufgrund von Pilzbefall nicht zu retten und mussten bereits vor vier Jahren entfernt werden. Es war uns sehr wichtig, wieder ähnliche Exemplare an derselben Stelle zu pflanzen. Ein Vorhaben, das wegen der Nähe zur Straße und der speziellen Baumart gar nicht einfach war. Aufgrund der Bedeutung des Hauses und mit der Unterstützung des Bundesdenkmalamtes erhielten wir jedoch glücklicherweise eine Sondergenehmigung des Wiener Baumschutzreferates.
Nun mussten noch die passenden Bäume gefunden werden. Unser Baumpfleger Christof Lindinger machte sich gemeinsam mit unserem Gartengestalter Christoph Nimmrichter auf die Suche und wurde in der Nähe von Bremen fündig. Mit historischen Fotos und Plänen der Villa Beer besuchten sie im Frühling die Baumschule Bruns, um zwei Robinien auszuwählen. Entscheidend waren nicht nur Größe und Form, sondern auch die Himmelsrichtung, in der die Bäume gewachsen sind, ihre Neigung, sowie die Höhe der ersten Äste, damit sie das große runde Fenster nicht verdecken. Zwei große Felsenbirnen für den Spaliergarten hinter dem Haus wurden auch gleich ausgesucht und so begann die Baumschule Bruns bereits im Frühling mit den Vorbereitungen für die Verpflanzung und den Transport.
Anfang November trafen die Bäume in Wien ein. Die Felsenbirnen passten gemeinsam in einen LKW, die beiden Robinien – jeweils rund 5 Tonnen schwer und etwa 15 Meter hoch – benötigten zwei Tieflader und das Abladen und Einsetzten der Bäume dauerte zwei ganze Tage. Das Ergebnis ist überzeugend – wir finden der Aufwand hat sich gelohnt. Nun stehen vor dem Haus zwei ca. 60 Jahre alte Robinien, die eine ähnliche Größe wie die vorherigen im Jahr 1930 haben – Die Idee der Architekten ist wieder sichtbar!
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The Big Trees
The large black locust trees in front of the house are back!
Long before Villa Beer was built, the property was home to numerous old trees, which Josef Frank and Oskar Wlach took into account when designing the house. Nature was understood as a design element, and the house was conceived in relation to its existing surroundings.
Maria Welzig writes in her book “Josef Frank, das architektonische Werk”:
“Even the effect of the two old trees that were left standing in the front garden directly in front of the façade, and whose branches cast shadows on the wall in winter, seems to have been integrated into the façade design.”
However, these two robinias could not be saved due to fungal infestation and had to be removed four years ago. It was very important to us to plant similar trees in the same spot again. This was not an easy task, given the proximity to the street and this particular tree species. Because of the significance of the house and with the support of the Federal Monuments Office, we were fortunately granted a special permit by Vienna’s Tree Protection Authority.
The next step was finding suitable trees. Our arborist, Christof Lindinger together with our garden designer, Christoph Nimmrichter began their search and eventually found what we needed near Bremen. With historical photos and plans of Villa Beer, they visited the Bruns tree nursery in spring to select two robinia trees. Not only size and shape were decisive, but also the direction in which the trees had grown, their natural lean, and the height of the first branches – so they would not block the large round window. Two large serviceberries for the espalier garden behind the house were also selected, and the Bruns nursery began preparations for transplanting and transport in spring.
At the beginning of November, the trees arrived in Vienna. The serviceberries fit together into one truck, while the two robinia trees – each weighing around 5 tons and about 15 meters tall – required two low-loaders. Unloading and planting them took two whole days. The result is impressive – we truly believe the effort was worth it. Now, once again, two robinia trees stand in front of the house. At around 60 years old, they are similar in size to the originals in 1930 – The architects’ idea is visible again!